Spielkarte A2: MZFR Karlsruhe (* 1966 – † 1984)
Januar 28, 2020
Spielkarte A2: MZFR Karlsruhe (* 1966 – † 1984)
Januar 28, 2020

VAK Kahl (* 1962 – † 1985)

1962

Betriebsbeginn

2

Energieerzeugung (TWh)

1985

Abschaltung

16

Bruttoleistung (MW)

Das älteste AKW Bayerns

Das Kernkraftwerk Kahl (auch: Versuchsatomkraftwerk Kahl (VAK) war ein Kernkraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 15 Megawatt in der Nähe von Großwelzheim, einem Ortsteil der unterfränkischen Gemeinde Karlstein am Main in Bayern.

Das Kernkraftwerk mit Siedewasserreaktor war das erste kommerzielle Kernkraftwerk der Bundesrepublik Deutschland. Das Kernkraftwerk wurde von RWE und Bayernwerk in Auftrag gegeben, erbaut wurde die Anlage durch die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft (AEG) mit GE General Electric als Lizenzgeber und als Lieferant für den Siedewasserreaktor.

Auf dem Gelände wurde einige Jahre nach dem Bau des Kernkraftwerks Kahl (VAK) der Heißdampfreaktor Großwelzheim (HDR) errichtet, der inzwischen stillgelegt und demontiert wurde. Das Kraftwerk VAK ging am 13. November 1960 in Betrieb und am 17. Juni 1961 wurde erstmals Strom in das öffentliche Stromnetz gespeist. Es stand in der technischen Nachfolge zum 24-MW-Kernkraftwerk Vallecitos, USA, der GE General Electric, das 1957 seinen kommerziellen Betrieb aufgenommen hatte.

Nach über 25 Jahren Betrieb wurde das Kraftwerk VAK am 25. November 1985 stillgelegt. Seit 1986 wurde der Rückbau vorbereitet, 1988 begannen die ersten Rückbauarbeiten. Im Jahre 2005 wurde die charakteristische gelbe Kuppel beseitigt. Beim Rückbau der Reaktor-Ummantelung kamen aufgrund der hohen Radioaktivität des Stahlbetons ferngesteuerte Kleinbagger zum Einsatz.

Der Abriss des VAK Kahl

Als letztes markantes Bauteil des KKWs wurde am 31. Juli 2007 der 53 m hohe Kamin abgebaut. Ende 2008 waren die Rückbauarbeiten des Reaktorgebäudes und aller aktivierten Anlagenteile vollständig abgeschlossen; alle übrigen Gebäude- und Anlagenteile wurden im Juni und Juli 2010 abgerissen.

Großwelzheim ist damit der erste Standort in Deutschland, an dem zwei Kernkraftwerke vollständig beseitigt wurden. Bei der Bildung der Gemeinde Karlstein aus den bis dahin selbständigen Orten Dettingen am Main und Großwelzheim im Jahr 1975 wurde wegen des Kernkraftwerks das Atomsymbol in das neu geschaffene und bis heute gültige Gemeindewappen aufgenommen.