Quartettspiel Berühmte Kunstraube: Spielkarte A2 mit Daten und Fakten zum Kunstraub Da Vinci: Madonna mit der Spindel
Spielkarte A2: Da Vinci: Madonna mit der Spindel
Februar 1, 2020
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Da Vinci: Mona Lisa (La Gioconda)

1506

completed

1911

stolen

77

longest side (cm)

550

est. value ($ mill.)

Die mysteriöse Mona Lisa

Das genaue Datum der Fertigstellung von Leonardo da Vincis Mona Lisa weiß man nicht genau. Nach Niederschriften von Giorgio Vasari wurde das Kunstwerk vier Jahre lang gemalt und blieb unvollendet. Man geht davon aus, das es zwischen 1502 – 1506 entstand.

Welche Frau mit dem berühmten Lächeln stellt da Vinci auf dem Kunstwerk dar? Die gängigste Theorie geht davon aus, das sie Lisa del Giocondo ist, die dritte Gemahlin des Florentiner Kaufmanns und Seidenhändlers Francesco di Bartolomeo di Zanobi del Giocondo. Mona ist die Abkürzung von Madonna, welches die Abkürzung von Mia Donna ist und wörtlich übersetzt Meine Frau im Sinne von Ehefrau bedeutet.

Die Geschichte der Mona Lisa

Leonardo da Vinci soll sein Kunstwerk mit der heute unbekannten Frau kurz vor seinem Tod an König Franz I. verkauft haben. Mit Gewissheit kann man es jedoch nicht sagen. Dieser bewahrte es in seinem Schloss Amboise auf, später im Schloss Fontainebleau. Nach dem Tod von König Franz I. wurde es an König Louis XIV. weitergegeben, der es im Schloss Versailles aufbewahrte.

Nach der Französischen Revolution wurde da Vincis Gemälde im Pariser Louvre ausgestellt. Kuriosum: Für eine Weile hing es im Schlafzimmer Napoleon Bonapartes. Während des Deutsch-Französischen Kriegs 1870 – 1871 brachte man es aus Angst vor deutscher Raubkunst in die Marinebasis von Brest, später wieder zurück in das weltberühmte Louvre.

Der Diebstahl der Mona Lisa

Das Gemälde Mona Lisa (La Gioconda) erlangte mediale Berühmtheit, als es am 21.August 1911 nicht mehr an seinem Platz im Pariser Louvre hing. Ein Mitarbeiter bemerkte die kahle Stelle, an der das Bild sonst hing. Zu diesem Zeitpunkt wurden Foto-Reproduktionen von Gemälden angefertigt, und so kam es öfter vor, das ein Bild nicht an seiner üblichen Stelle hing. Man vermutete da Vincis weltbekannte Gemälde im Fotolabor. Als man es dort nicht auffand, war man sich bewußt, das das Kunstwerk gestohlen wurde.

Der zuständige Polizeikommissar Lépine teilte dem Ministerium mit, das Kunstraub wahrscheinlich ein “Sabotageakt unzufriedener Louvre-Angestellter” war. Diese Aussage gelang in die Medien, und schon hatte das Louvre das Image vom “Schuttabladeplatz für regierungstreue Versorgungsfälle”. Der Kunstraub schaukelte sich zum Politikum hoch, so das leitende Mitarbeiter gekündigt wurden. Schließlich übernahm das Finanzministerium die Zuständigkeit für die Museen.

Als einer der Hauptverdächtigten wurde Gauillaume Apollinaire verhört. Er war ein Freund Pablo Picassos, und beide wurden unter Polizeigewahrsam gestellt. Ein gewisser Gery Pieret soll oft in das Louvre gegangen sein, um kleine Kunstwerke wie z.B. Skulpturen zu stehlen. Anschliessend verkaufte er sie auf dem Kunstmarkt. Dieser Skandal ist als “L´affaire des statuettes” in die Geschichte eingegangen. Da Pieret ein Freund Apollinaires war, lernte er Picasso kennen und verkaufte ihm eine kleine gestohlene Statue aus dem Louvre. Picasso und Apollinaire sollen bei der Vernehmung in Tränen ausgebrochen sein, und sie wurden nach einigen Tagen wegen fehlenden Beweisen wieder freigelassen.

Der Kunstdieb wird in Italien gefasst

Für zwei Jahre blieb die Mona Lisa verschollen. Das Louvre hat das Auffinden des Kunstwerks schon aufgegeben, als sich der wahre Dieb selbst zu Erkennen gab: Der italienische Glaser Vincenzo Peruggia war als Mitarbeiter im Louvre beschäftigt, stahl das Kunstwerk während der regulären Öffnungszeiten und nahm es mit in seine Pariser Wohnung. Anschliessend schmuggelte er das Gemälde in seine italienische Heimat nach Florenz. Zwei Jahre später wurde er von der Florentiner Polizei in Italien verhaftet, als er versuchte, das Kunstwerk zu verkaufen. Später von der Polizei befragt gab er an, das er aus Patriotismus die Tat verübte. Die Mona Lisa ist von einem italienischen Künstler gemalt worden, also muss es auch auf italienischem Boden ausgestellt werden, so seine Begründung.

Die Aussage Peruggias nur aus Patriotismus gehandelt zu haben, wird heute als sehr unwahrscheinlich angesehen. Wahrscheinlicher ist, das es einen Auftraggeber gab, der den Diebstahl geordert hat. Als die Mona Lisa als vermisst galt, hat ein argentinischer Auftraggeber die Mona Lisa in mehrfacher Ausführung fälschen lassen und als Original nach Übersee verkauft, so die These. Erst 2011 stellte Journalist und Kunsthistoriker Jerôme Coignard eine weitere These auf, das ein gewisser Otto Rosenberg aus Köln den Auftrag gegeben hat, die Mona Lisa zu stehlen. Rosenberg war als Kleinkrimineller und Hochstapler in Köln bekannt.

1913: Rückkehr der Mona Lisa in das Louvre

Nachdem Experten die Echtheit des Gemäldes bestätigten, wurde eilig eine Wanderausstellung in Italien organisiert. Kurze Zeit später kam das Gemälde 1913 wieder an den Ort zurück, wo es gestohlen wurde. Seitdem kann man Leonardo da Vincis Mona Lisa hinter Panzerglas und Sicherheitsabstand im Pariser Louvre bestaunen. Die Attraktion ist inzwischen so gestiegen, das es Hinweisschilder gibt, die Touristen nur zu diesem Kunstwerk führen.