Spielkarte A2: Oster-Unruhen 1968
März 20, 2020
Spielkarte A4: Bildungs-Streik 2009
März 27, 2020
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Spielkarte A4: Bildungs-Streik 2009
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Bildungs-Streik 2005

2005

Datum

120000

Demonstranten

2

Wut-Potential

3

Erfolgsfaktor

Gegen geplante Studiengebühren

Im Mai 2005 kommt es wegen der geplanten Studiengebühren zu bundesweiten Protesten (Summer of Resistance) gegen die Kommodifizierung von Bildung. In Freiburg im Breisgau wird das Rektorat von Studenten 13 Tage lang besetzt gehalten. In Hamburg veranstalten Studenten verschiedene Protestaktionen, die Vollversammlung der Studenten der Universität Hamburg spricht sich mit 94 % gegen Studiengebühren aus bei über 10.000 abgegebenen Stimmen. Daraufhin lässt der CDU-Senat die Proteste von der Polizei mehrmals gewaltsam auflösen.

Auch in Kiel, Oldenburg, Köln, Stuttgart, Freiburg, München und weiteren Großstädten kommt es zu Aktionen. Vom 2. bis 4. Mai streikten die Studierenden der Universität Stuttgart und beendeten den Streik am 4. Mai mit einer 4000 Menschen starken Demonstration. Seitdem geht der Protest neben anderen Aktionen in Form einer Uni-WG in einem zentralen Universitätsgebäude weiter. Am 24. und 25. Mai besetzen Studenten die Rektorate der Universitäten in Hamburg, Bremen, Hildesheim, Göttingen, Lüneburg und Braunschweig. Im Juni werden die Aktionen bundesweit fortgesetzt, es kommt in verschiedenen Städten immer wieder zu Kundgebungen und Campus Camps. Studenten besetzen parallel zur landesweiten Demonstration gegen Studiengebühren in Essen am 23. Juni die Rektorate an den Campus Duisburg und Essen.

Bundestagswahl 2005: Zentrales Thema Bildung

Ende 2005 gab es in Stuttgart noch einmal heftige Proteste mit zwei Großdemonstrationen jeweils parallel zu den Lesungen des Studiengebührengesetzes im Landtag. Teilgenommen haben zwischen 5000 und 10.000 Menschen.

In der Folge werden teils Gebührenpläne verschoben oder neu diskutiert, zahlreiche Universitäten beklagen, dass ihnen die Entscheidung über Studiengebühren von der Politik zugeschoben werde, während die Finanzierungsmodelle noch unklar sein. Studentische Initiativen greifen aber auch in den Wahlkampf von Parteien ein, die für Studiengebühren werben. Bei der Bundestagswahl 2005 war laut Umfragen Bildung neben Arbeitslosigkeit eines der zentralen Themen.