Spielkarte C3: Bauprojekt Mediaspree Berlin
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April 7, 2020
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Bauprojekt Stuttgart 21

2010

Datum

80000

Demonstranten

2

Wut-Potential

4

Erfolgsfaktor

Widerstand gegen die Erweiterung des Bahnhofs in Stuttgart

Stuttgart 21 (auch kurz S21) ist ein in Bau befindliches Verkehrs- und Städtebauprojekt zur Neuordnung des Eisenbahnknotens Stuttgart. Kernstück ist der Umbau des Kopfbahnhofes Stuttgart Hauptbahnhof in einen Durchgangsbahnhof. Die Zulaufstrecken werden in Tunnel verlegt und die frei werdenden Gleisflächen der Stadtentwicklung zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus entstehen mit dem Filderbahnhof am Flughafen, der S-Bahn-Station Mittnachtstraße und dem Abstellbahnhof Untertürkheim drei neue Bahnhöfe.

Die im Projekt enthaltene Neubaustrecke Stuttgart–Wendlingen verbindet dabei den Hauptbahnhof über den Flughafen mit Wendlingen. In Verbindung mit der in Wendlingen anschließenden Neubaustrecke Wendlingen–Ulm wird Stuttgart 21 offiziell auch als Bahnprojekt Stuttgart–Ulm (ehemals, ab Mitte 2000 auch Baden-Württemberg 21) bezeichnet. Die Zahl im Namen bezieht sich auf das 21. Jahrhundert, in dem das Projekt verwirklicht werden soll. Die Neubaustrecke Stuttgart–Wendlingen ist als Teil der Neu- und Ausbaustrecke Stuttgart–Augsburg im Bundesverkehrswegeplan 2003 enthalten. Vorhabenträger und Bauherr des Projekts ist die Deutsche Bahn. Die Bundesrepublik Deutschland, das Land Baden-Württemberg, der Verband Region Stuttgart, die Landeshauptstadt Stuttgart, die Flughafen Stuttgart GmbH sowie im Rahmen der Vorrangigen Achse Nr. 17 der Transeuropäischen Netze („Magistrale für Europa“) die Europäische Union beteiligen sich an der Finanzierung.

Das Projekt geht maßgeblich auf einen Vorschlag des Verkehrswissenschaftlers Gerhard Heimerl von 1988 zurück. Es wurde 1994 der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Bauarbeiten begannen am 2. Februar 2010. Die Inbetriebnahme wurde seither von Dezember 2019 auf Dezember 2021 verschoben. Die geplanten Projektkosten betragen laut Angaben der Deutschen Bahn rund 4,330 Milliarden Euro (Stand: März 2012). In der Summe ergeben sich jedoch mögliche Gesamtkosten von ca. 6,8 Milliarden Euro. Das Projekt ist seit Jahren umstritten. Am Protest gegen Stuttgart 21 beteiligten sich zehntausende Menschen. Ein Bürgerbegehren gegen das Projekt wurde 2007 abgelehnt, da es rechtlich nicht zulässig war. Eine Schlichtung im Oktober und November 2010 schlug mögliche Verbesserungen unter der Bezeichnung Stuttgart 21 Plus vor. Kritiker lehnen das Projekt jedoch weiterhin ab und setzen sich für das Konzept Kopfbahnhof 21 (K21) ein. Bei einer Volksabstimmung am 27. November 2011 wurde ein Ausstieg des Landes aus der Finanzierung des Projekts mit 58,9 Prozent mehrheitlich abgelehnt.