In Bonn demonstrieren am 27.2.1971 etwa 50.000 Landwirte aus der ganzen Bundesrepublik gegen die Agrarpolitik der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Die Landwirte fordern höhere Erzeugerpreise.
Wegen eines geplanten AKW bei Wyhl formiert sich Widerstand in allen sozialen Schichten. Da die Baugenehmigung fehlt und sich der Protest vermehrt, wird das Bauvorhaben eingestellt. Der Erfolg von Wyhl wird zur Geburtsstunde der deutschen Anti-AKW-Bewegung.
Seit April 2004 finden als Reaktion auf die Arbeitsmarktreformen – auch Hartz IV-Reformpaket genannt – immer größere Demonstrationen statt. Beginnend in Leipzig breiten sich die sog. Montags-Demos bundesweit aus. Im Spätsommer 2004 demonstrieren in über 200 Städten mindestens 100.000 Menschen.
Im Juni 1982 besucht US-Präsident Ronald Reagan die Bundesrepublik und nimmt an der NATO-Gipfelkonferenz in Bonn teil. Ein Protest mit mehreren hunderttausenden Menschen richtet sich gegen die beabsichtigte Stationierung amerikanischer Pershing II-Mittelstreckenraketen auf deutschem Boden.
Der Geheimdienst des persischen Schahs prügelt in West-Berlin mit Latten auf Demonstranten ein, während die Polizei nicht eingreift. Später erschießt Stasi-Agent und Polizei-Obermeister Karl-Heinz-Kurras den Studenten Benno Ohnesorg.
Hunderttausende Bürger beteiligen sich an einer Menschenkette durch die gesamte DDR unter dem Motto: “Erneuerung und Demokratisierung unserer Gesellschaft – Ein Licht für unser Land”. Am 3.10.1990 werden die Forderungen durch die vollzogene Wiedervereingung beider deutschen Staaten obsolet.
Anlässlich des 25. Jahrestages zur Reaktorkatastrophe von Tschernobyl gibt es bundesweit friedliche Demonstrationen. Mehr als 10.000 Menschen gehen an diesem Ostermontag zu einem Sternmarsch allein nach Biblis, wo zwei Atomreaktoren stehen.
Als die Stationierung von Pershing II-Mittelstreckenraketen in der BRD durch den sog. NATO-Doppelbeschluss realisiert werden soll, demonstrieren bundesweit über mehrere Wochen Millionen von Menschen.
Die Startbahn West ist eine 4km lange Startbahn auf dem Flughafen Frankfurt am Main. Ihre Planung stößt auf erhebliche Proteste, die sich zu eine der größten Bürgerbewegungen Deutschlands entwickelt. 1980 wird ein Hüttendorf errichtet, das 1981 geräumt wird.
In den 90er Jahren beginnen Stuttgarter mit ersten kleinen Protestaktionen gegen den geplanten Aus- und Umbau des Stuttgarter Bahnhofs. Der Höhepunkt ist 2010 mit Protesten gegen das Bau-Projekt Stuttgart 21. Nach über 50 Jahren wird am 12.5.2011 die CDU-Regierung von einem grünen Ministerpräsidenten abgelöst.
Weil eine Gruppe von Jugendlichen spät abends Musik spielt, rufen Anwohner aus dem Münchner Stadtteil Schwabing die Polizei. Die Situation eskaliert und in den folgenden Nächsten wächst die Gewalt und die Anzahl der Demonstranten. Die Schwabinger Krawalle führen zum Beginn einer polizeilichen Deeskalationsstrategie.
Arbeiter legen ihre Arbeit nieder und fordern u.a. den Rücktritt der Regierung und freie Wahlen. In Berlin und in weiteren Orten der DDR eskaliert der Protest zu einem politischen Aufstand. Das russische Militär greift ein. Dieses Ereignis geht als Aufstand des 17. Juni in die Geschichte ein.
Anfang September 1989 beginnen die ersten DDR-Bürger geschlossen auf die Strasse zu gehen. Die erste Montags-Demo findet in Leipzig mit etwa 500 Demonstranten statt. Auf Transparenten formulieren Sie ihre Absage an Egon Krenz, dem Nachfolger Erich Honeckers, und sie fordern Reisefreiheit und freie Wahlen.
Da die USA einen zweiten Golf-Krieg beginnt und die UNO den Einmarsch von US-Truppen legitimiert, formiert sich weltweit Protest mit Millionen von Menschen. In Berlin organisieren sich 500.000 Bürger zu einem Demonstrationszug gegen einen Beginn eines zweiten Irak-Kriegs.
Bernd Holtfreter gründet 1991 die Initiative WBA “Wir bleiben alle”. Sie steht für den kurzen Aufschwung der Ostberliner Mieterbewegung, da Alteigentümer und Neureiche aus dem Westen für Verunsicherung durch starke Mieterhöhungen sorgen.
Nach dem Mauerfall fordern immer mehr DDR-Bürger Aufklärung über den DDR-Geheimdienst. Die von der Bürgerbewegung “Neues Forum” organisierte Kundgebung vor den Toren der Stasi-Zentrale führt dazu, dass das Gebäude in Berlin-Lichtenberg gestürmt wird.
Wegen des geplanten Baus eines AKWs in der Wilstermarsch kommt es zu Protesten mit heftigen Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und Demonstranten bei einer Anti-AKW-Demo. Am 28.2.1982 kommt es bis dato zur größten Demo gegen Atomkraft.
Eine der ersten deutschen Menschenketten als Protestform entsteht bei der dreitägigen Prominentenblockade bei Mutlangen, wo US-Mittelstreckenraketen stationiert werden sollen. Durch die Präsenz von vielen Prominenten in der stärker werdenden Friedensbewegungen sorgt dieser Protest zum Anti-Kriegstag 1983 für bundesweites Aufsehen.
15.000 AKW-Gegner und 5.000 Mann Polizei sowie Bundesgrenzschutz (BGS) beginnen 1977 eine der gewaltsamsten Auseinandersetzungen um das geplante AKW Grohnde. Die Schlacht um Grohnde fordert 100 zum Teil Schwerverletzte auf beiden Seiten.
Die Bremer Straßenbahnunruhen (Bremer Straßenbahnkrawalle) in 1968 von Schülern richtet sich gegen die Fahrpreiserhöhungen der Bremer Straßenbahn AG (Strabag) in Bremen. Gleichzeitig ist der Protest ein Ausdruck der Jugend für mehr Mitbestimmung in der Gesellschaft. Die Fahrpreiserhöhungen werden zurückgenommen.
Das Bauprojekt Mediaspree in Berlin ist ein Investorenprojekt an den Ufern der Berliner Spree, das in den 90er Jahren geplant wird. Mit öffentlichen Fördermitteln werden Konzerne wie Universal Music nach Berlin gelockt. Der Bewegung gelingt es, “Mediaspree” zu einem Symbol für neoliberale Stadtentwicklung zu machen.
Der traditionelle Ostermarsch findet 1990 erstmals im vereinigten Berlin statt. Rund 15.000 Teilnehmer aus beiden Teilen Berlins finden sich mit Forderungen nach Frieden, Solidarität und Entmilitarisierung zusammen. Nach einer Auftaktkundgebung im Osten der Stadt geht es in den Westen zur Abschlusskundgebung.
Nachdem APO-Anführer Rudi Dutschke niedergeschossen wird, kommt es zu spontanen Protesten vor dem Axel-Springer-Verlag. Er wird beschuldigt, die Öffentlichkeit gegen Studenten aufgehetzt zu haben. Die anfangs friedlichen Proteste breiten sich als sog. Osterunruhen aus.
Nach dem traditionellen Straßenfest kommt es bei Anbruch der Dunkelheit zu Ausschreitungen in Berlin-Kreuzberg. Gleichzeitig wird der Grundstein für die Revolutionäre 1.Mai-Demo gelegt, die seit 1988 jährlich stattfindet und seitdem zu Krawallen führt.
Wir verwenden Cookies, um sicherzustellen, dass Du unsere Website optimal nutzen kannst. Wenn Du auf OK klickst, gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist.